Geschichte Kinesiologie

1964 begann der Chiropraktiker DR. GEORGE J. GOODHEART mit seinen Forschungen und Einsichten die Applied Kinesiology (AK) zu entwickeln. Er sprach von Erholungspotenzial in Gestalt einer inneren Intelligenz. Intensiv forschend entwickelte er Techniken, die professionellen Therapeutinnen und Therapeuten Möglichkeiten bieten, gesundheitliche Probleme ihrer Klientinnen und Klienten anzugehen, wie z.B. ihre Haltung und Koordination zu verbessern, die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, Schmerz zu beseitigen und die Selbstheilungskräfte anzuregen. GOODHEART studierte auch Heilsysteme ausserhalb der chiropraktorischen Ausbildung (Chinesische Akupunktur, Lymphdrainage, Ernährungslehre, Neurologie, etc.). Er fand Wege, dieses Wissen in die AK miteinzubeziehen. Seine Experimentierfreude mit Reflexpunkten und der Synchronisation ihrer Impulse fanden Ausdruck in neuartigen Behandlungsmöglichkeiten.

 

DR. JOHN F. THIE war ebenfalls Chiropraktiker. Als Freund und Kollege von GOODHEART wurde er in die Grundlagen der Muskelbalance, des Muskeltestens und der Integration des Energiesystems der Leitbahnen (Meridiane) eingeführt. THIE entwickelte daraus seine eigene Methode, die er Touch for Health (TFH) nennt (deutsch: „Gesund durch Berühren“). TFH ist eine Synthese östlicher Heilkunst und westlicher Medizin. Durch verschiedene Techniken wie Berühren, Massieren, Klopfen und Streichen werden die körpereigenen, regenerativen Kräfte aktiviert. Reaktionen auf diese Aktivitäten zeigen sich innerhalb der Muskeln, der Gelenke, der Haut und aller Organe. Das Modell TFH betrachtet die Menschen als ganzheitliche Systeme: Wird im mentalen, emotionalen, energetischen oder köperlichen Bereich eine Veränderung hervorgerufen, werden auch die andern beeinflusst.

 

Der Pädagoge DR. PAUL DENNISON brachte wichtige Erkenntnisse aus der modernen Gehirnforschung in die Methode Touch for Health ein. Er ist der Begründer der Edu-Kinestetik und Edu-Kinesiologie (Edu-K) sowie Experte für Gehirndominanzmuster. Sein Arbeitsschwerpunkt lag in der Förderung von Kindern mit Lernstörungen, vor allem der Legasthenie. Als Teil der Edu-Kinestetik entwickelte er 1980 das Brain-Gym-Programm, das er heute weltweit unterrichtet. Es ist für Kinder und Erwachsene gedacht, die über Bewegung Lernblockaden überwinden wollen. Das Leitmotiv der Edu-Kinestetik lautet: „Bewegung ist das Tor zum Lernen“. Er schrieb das Edu-K Arbeitskonzept der 7 Dimensionen der Intelligenz, das für viele Kinesiologinnen und Kinesiologen zu einem festen Bestandteil ihrer Arbeit wurde.

 

Mittlerweile haben sich verschiedene andere Kinesiologie-Konzepte entwickelt, die weltweit angewendet werden. Allen gemeinsam ist der Muskeltest als zentrales Arbeitsinstrument. Die Konzepte lassen sich fallspezifisch gut miteinander kombinieren, da die Grundprinzipien die gleichen sind. In der Schweiz nimmt die Kinesiologie unter den gesundheitsfördernden Methoden mittlerweile einen festen Platz ein. Sie wird als dreijährige Ausbildung an verschiedenen Instituten angeboten, wobei die Schwerpunkte unterschiedlich gesetzt werden. Der Berufsstand der diplomierten Kinesiologen wird durch verschiedene Berufsverbände vertreten.